Alle Beiträge von Florian Leiß

Jiu-Jitsu Dan-Prüfung 2018

Vom „Grad des Suchenden und Grad des Wissens“

Am Samstag, den 17. November 2018 fand im Dojo des SV-Fellbach in der Gäuäckerhalle die diesjährige Jiu-Jitsu Dan-Prüfung des Verbands Jiu-Jitsu traditionell e. V. statt.

Mit Thomas Rothert ( 1. Kyu JJ ) vom MTV Ludwigsburg und Hubert Rody (4. Dan JJ) vom TSV Asperg stellten sich zwei Budoka einer Dan-Prüfung, deren Inhalte unterschiedlicher nicht sein konnten. Thomas Rothert strebte, assistiert von seinem Uke Christine Guske (3. Dan Jiu-Jitsu)vom MTV Ludwigsburg nach dem 1. Dan-Grad (SHO-Dan = Grad des Suchenden nach dem Weg – YUDANSHA, auch 1. Technischer Meistergrad genannt), während Hubert Rody den 5. Dan-Grad (1. Geistiger Meistergrad = KOKORO – Grad des Wissens) anpeilte. Die vom Prüfungsreferent ausgewählten Prüfer Jacques Cosson (6. Dan JJ/5. Dan Judo), Wolfgang Schubert (6.Dan JJ) und Willy Deuringer (7. Dan JJ/5.Dan Judo) sahen den ganz unterschiedlichen Graduierungen entsprechend  auch zwei ganz unterschiedliche Prüfungsprogramme von Thomas und Hubert. Nur im ersten Prüfungsfach „Kata“ wählten beide Prüflinge die Ne-Waza-Kata (Bodenverteidigungstechniken) von Mario den Edel.  Beide Prüflinge zeigten dabei unter den kritischen Augen der Prüfer, unter denen sich mit Jacques Cosson ein renommierter Kata-Spezialist befand, eine dynamische und harmonisch sehr gute Darbietung.

Bei der zweiten Kata, die Hubert Rody nach der Prüfungsordnung noch zusätzlich zu absolvieren hatte, wählte Hubert die EBO-No-Kata, die ebenfalls von dem holländischen Meister Mario den Edel entwickelt wurde. Auch hier konnte Hubert, unterstützt von seinem Uke und langjährigen Lehrgangs-Trainingspartner Ruud Groenendijk (2.Dan Jiu Jitsu) sein ganzes Können demonstrieren.

Nach der Darbietung der Kata folgte die Vorführung der in der Prüfungsordnung vorgesehenen technischen Aufgaben, wobei Thomas Rothert zunächst einmal mit dem Vorzeigen der zahlreichen geforderten Wurftechniken begann.  Obwohl  durchaus zu erkennen war, dass Thomas nicht als Judoka auf der Matte „groß“ wurde, zeigte er in diesem Prüfungsfach eine sehr solide Leistung. Als es danach zu den Kontaktangriffen, Distanzangriffen, zur Bodenverteidigung und zu den Waffenabwehren ging, konnte Thomas dann seine Stärken wesentlich besser ausspielen, blühte dabei regelrecht auf und zeigte mit Tempo, guten Abschlusstechniken und Griffsicherheit ein wirklich lebendiges Abwehrverhalten. Mit dem erfolgreichen Absolvieren der weiteren und eine hohe Konzentration erfordernden Prüfungsfächer „Abwehr gegen mehrere Angreifer“ und „angesagter Angriffe“ konnten er dann sein technisches Prüfungsprogramm, dass viel Schweiß gekostet hatte, zum Abschluss bringen. Auch im anschließenden Theorieteil gab sich Thomas bei den kniffligen Fragen der Prüfer keine Blöße und konnte auf alle ausführlich und zufriedenstellend antworten.

Dagegen bestand die Aufgabe von Hubert Rody in der Präsentation eines der hohen Graduierung entsprechenden „Sonderprogramms in Theorie und Praxis nach eigener Wahl“. Hierzu konnte er mit Christian Müller vom BC Hikari Lauffen, seines Zeichens Träger des 1. Dan-Grads im Chi Ryu Aiki Jitsu, über einen ganz besonders eleganten und geeigneten Uke verfügen, der durch eine hervorragende Bewegungskoordination und eine sehr sichere Beherrschung der Fallschule auffiel. Hubert hatte sich dabei als Prüfungsinhalt das Thema „Technikverkettungen“ im Jiu Jitsu ausgewählt, auf das er bei den zahlreichen von ihm besuchten Lehrgangsmaßnahmen gestoßen  war, in denen Selbstverteidigungsverhalten unter Berücksichtigung klassischer Gelenkhebeltechniken gezeigt wurden. Hubert hatte dies dann zum Anlass genommen, um sich durch einen ganzen Berg an Fachliteratur der letzten fünf Jahrzehnte hindurchzuarbeiten und das Thema aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten. Im theoretischen Teil  seiner Prüfung konnte Hubert daher auch sehr ausführlich und überzeugend sein profundes und in langjähriger Auseinandersetzung mit dem Budo erworbenes Wissen eindrucksvoll unter Beweis stellen. Wie es die Prüfungsordnung verlangt, hatte er dazu auch schon mit seiner Anmeldung zur Prüfung eine herausragend gelungene schriftliche Facharbeit eingereicht.

Der anschließenden Praxisteil zum Thema  „Technikverkettungen“, prall gefüllt mit „Verbindungen von SV-Techniken, Technikkombinationen und Kontertechniken, Technikwechseln bei kontrolliertem Uke sowie Finten und Bewegungsdrills“ war dann ein wahres „Feuerwerk“ der Budo-Kunst, bei dem Hubert 50 Angriffen mit insgesamt 518 Abwehr- und Abschlusstechniken  begegnete. Überragend die Griffsicherheit, das Tempo und der technische Ideenreichtum, die dabei deutlich wurden. Die Darbietung wurde dabei durch  eine souveräne Glanzleistung seines Sportkameraden Christian Müller unterstützt, der unermüdlich und anscheinend „unkaputtbar“ als Uke brillierte.

Nach einer Prüfungsdauer von insgesamt drei Stunden waren die drei Prüfer davon überzeugt, gemeinsam mit den zahlreichen Zuschauern einen großartigen Prüfungsvormittag erlebt zu haben und freuten sich, den beiden Prüflingen ihren jeweils angestrebten und hochverdienten Dan-Grad in würdiger Form verleihen zu können. Thomas Rothert durfte daher die Gratulation zum 1. Dan Jiu Jitsu entgegennehmen, während Hubert Rody aufgrund seiner herausragenden Leistungen den 5. Dan-Grad sogar mit Auszeichnung zuerkannt bekam.

Bericht: Wolfgang Schubert, Bilder: Willy Deuringer

Internationaler verbandsoffener Ju-Jitsu Lehrgang

Am zweiten Oktoberwochenende konnte der Budosportverein Bushido Enzweihingen 1999 e.V. wiederum 45 Teilnehmer aus dem In- und Ausland zum 23. internationalen & verbandsoffenen Ju-Jitsu Lehrgang begrüßen. Der Vereinsvorstand Jörg Eisele, 5. Dan, konnte fünf Meister der Budo-Künste als Multiplikatoren verpflichten. Die einzelnen Gruppen wurden der Graduierung nach in drei Leistungsstufen unterteilt. Die Teilnehmer konnten sich auf 250 Quadratmetern Mattenfläche in über sechs Stunden Trainigsdauer richtig auspowern.

Helmut Schramm, 7. Dan aus Kitzingen, unterrichtete verschiedenste Techniken aus dem Kung-Fu und Taekwon-Do. Die daraus resultierenden Abwehrtechniken und die theoretischen Kenntnisse lehrte der mehrfache Kung-Fu Weltmeister sehr eindrucksvoll.

Robert Schenk, 6. Dan aus Romanshorn, lehrte Aikido-Techniken gegen Fass- und Schlagangriffe. Seine ruhige Art, Techniken im Detail zu erläutern und üben zu lassen, kam bei allen Teilnehmern sehr gut an.

Andreas Morhardt, 5. Dan aus Esslingen, verstand es, die Budoka mit Kombinationstechniken aus dem Judo Stand- und Bodenprogramm der letzten Judo-Weltmeisterschaften zu begeistern.

Fabian Ackle, 2. Dan aus Pfeffikon, lehrte unterschiedliche Abwehrtechniken aus dem Ju-Jitsu und Krav Maga. Als neues Mitglied des Lehrteams bereicherte er den Lehrgang durch seinen Unterrichtsstil.

Hans-Jürgen Kirstein, 4. Dan aus Bürgermoos, brachte den Teilnehmern Hanbo-Jitsu Techniken aus dem SV-Bereich näher. Auch die nötige Etikette und die Griffsicherheit im Umgang mit dem Hanbo waren ein sehr wichtiger Inhalt seiner Einheiten.

Jörg Eisele zeigte Verkettungsformen von einzelnen Ju-Jitsu Techniken gegen eine festgelegte Angriffsform. Großes Augenmerk legte er auf die richtige Ausführung der Abwehrtechniken nach dem Motto "Weniger ist mehr". Weiterhin lehrte er anspruchsvolle Umwerf- und Festlegetechniken. 

Nach den schweißtreibenden Lehreinheiten verabschiedete der 1. Vorstand die motivierten Budoka und die Referenten mit dem Versprechen, dass auch im Jahr 2019 dieser Traditionslehrgang im Oktober in Enzweihingen stattfinden wird.

Der Abend wurde wiederum zur gemeinsamen Kommunikation und Vertiefung der Freundschaften in der Seemühle beschlossen.

Text: Sonja Eisele, Bild: Simon Wolf

2. Dan für Siegfried Weber


Siegfried Weber besteht die Prüfung zum 2. Dan Jiu-Jitsu

Unter den strengen Augen des Prüfungsvorsitzenden Bernd Heinrich, assistiert durch Wolfgang Grösch und Peter Kollmannthaler, konnte Siegfried Weber am 15. Juni 2018 erfolgreich die Prüfung zum 2. Dan Jiu-Jitsu ablegen. Sportliche und praxisorientierte Techniken, schulmäßig demonstrierte Judowürfe, die Verteidigung gegen mehrere Angreifer und natürlich eine KATA führten den Prüfling an die Grenzen seiner körperlichen Leistungsfähigkeit.
Sein Programm zeigte dem Prüfungsgremium und den zahlreichen Gästen neben der Vielfalt des Jiu-Jitsu auch manche technische Finesse. In der Darbietung seines Programms, der Harmonie der Bewegungen und dem Wechsel zwischen Ruhe und Dynamik konnte man die jahrelange Vorbereitung zusammen mit seiner Partnerin Annette Kautz spüren.

Diese Prüfung hat aber eine weit tiefer gehende Bedeutung: Trotz einer ernsthaften Erkrankung, verbunden mit Schmerzen, körperlichen Beeinträchtigungen und psychischer Belastungen ließ Siegfried es sich nicht nehmen, die intensive Vorbereitung mit einer Prüfung abzuschließen. Diese Disziplin, der Durchhaltewille und die mentale Stärke verdienen allergrößten Respekt.

Annette Kautz verzichtete in der Schlussphase der gemeinsamen langen Vorbereitungszeit auf ihre eigene Vorbereitung auf die Prüfung zum 2. Dan Jiu-Jitsu und stellte sich ganz in den Dienst ihres Partners Siegfried. Dieses außerordentliche, selbstlose und vorbildliche sportliche Verhalten sollte deshalb nicht unbeachtet bleiben. Nach der Entscheidung des Ehrenrates in der Sektion Jiu-Jitsu traditionell verlieh ihr der ebenfalls anwesende Prüfungsreferent Matthias Hubl deshalb am gleichen Abend ebenfalls den 2. Dan Jiu-Jitsu.

Wir gratulieren ganz herzlich zu dieser außerordentlichen sportlichen und menschlichen Leistung.

Bericht: Peter Kollmannthaler

Alain Sailly in Kirchheim

20 Jahre Jiu-Jitsu in Kirchheim unter Teck

Am 9. und 10. Juni 2018 hat der VfL Kirchheim anlässlich seines 20-jährigen Bestehens einen Jubiläumslehrgang mit Hanshi Alain Sailly ausgerichtet. 
Ca. 60 Teilnehmer, einige auch aus europäischen Nachbarländern und mit weiter Anreise, kamen, um sich den besonderen Stil und die Techniken von Alain Sailly anzueignen.
Die Teilnehmer waren begeistert von dem Lehrgang: Goshindo – „Der Weg, den Körper zu schützen”
Alain Sailly hat mit seinem Goshindo Stil eine Verschmelzung mehrerer Jiu-Jitsu Stile (Schulen), im speziellen Hakko-Ryu Jiu-Jitsu und Dayto-Ryu Jiu-Jitsu vermitteln können.
Daher durfte der VfL Kirchheim bei diesem Lehrgang auch weitere Kampfsport-Persönlichkeiten und Trainer, wie zum Beispiel Andreas Güttner, Michael Paul und Karsten Kalweit begrüßen. 
Die Veranstalter haben für die gute Organisation des Lehrgangs sehr positive Rückmeldung und viel Lob erhalten.

Bericht: Joachim Pradler

Kata-Intensivkurs im Kodokan 2018

Auch dieses Jahr besuchten Jacques Cosson und Astrid Czymara über die Osterferien einen Kata-Intensivkurs im Kodokan. In 14 Trainingseinheiten je 120 Minuten erhielten sie wieder neue Details und Hintergrundinformationen zu diversen Kata:

Die Kodokan Goshinjutsu lehrte Mukai Sensei. Bei der abschließenden Demonstration erhielten beide von Mukai Sensei  das große Lob, den Summer Course des Kodokan zu besuchen und um dort bei guter Leistung ein Zertifikat vom Kodokan zu erhalten.

Nambo Sensei unterrichtete die Kime-no-Kata,

Koshiki-no-Kata wurde von Utsugi Sensei geleitet,

die Ju-no-Kata lehrte wieder Sameshima Sensei

und alle drei Teile der recht unbekannten Seriyoku-Zenyo-Kokumin-Taiiku unterrichtete Wakamatsu Sensei.

Es war wieder eine sehr nette Gruppe von diesmal 20 Teilnehmern aus den verschiedenen Landesverbänden und einem Paar aus der Schweiz.

Danken möchten Jacques und Astrid an dieser Stelle der sehr engagierten Leitung dieses Kurses: VIELEN DANK, Astrid Machulik, Jenny Goldschmidt und Michael Hoffmann!!

Lehrgang Kokumin-Taiiku in Ludwigsburg

Am Samstag, 10. März 2018 fand in Ludwigsburg von 10.00 bis 14:30 Uhr der erste Seiryoku-zen’yo-kokumin-taiiku Lehrgang statt.

Die Seiryoku-zen’yo-kokumin-taiiku („Nationale Leibeserziehung nach dem Prinzip der effektivsten Nutzung der Energie“) ist weniger eine isolierte Kata als vielmehr ein komplexes System. Shihan Kano konzipierte die in ihr enthaltenen Übungen nicht primär für Judoka, sondern als Gymnastik zur Verbesserung der Gesundheit durch Leibeserziehung. Durch den geringen Platzbedarf sowohl im ersten wie auch im zweiten Teil ist diese „Kata“ auch außerhalb eines Dojo und ohne Tatami möglich: eben eine „nationale Leibeserziehung“*.

Nach langer und intensiver Vorbereitung mit Astrid, die leider als Referentin wegen Grippe nicht teilnehmen konnte, hat Jacques die Tandoku-Renshu Gruppe und die zwei Sotai-Renshu Gruppen, Kime-Shiki und Ju-Shiki, erklärt und üben lassen.

Astrid und Jacques hatten bereits 2 mal im Kodokan diese "Kata" gelehrt bekommen.
Warum "Kata" weil im Kodokan haben sie gelernt, dass diese "Kata" nicht Seiryoku-Zen'yo-Kokumin-Taiiku-no-Kata genannt wird; siehe auch die Kodokan-Home-Page.
Als Uke haben für Kime-Shiki Matthias Hubl und für Ju-Shiki Siegfried Kiessler-Fink Jacques unterstützt. Bei Kime-Shiki wurden auch Messer und Schwert Angriffe und bei Ju-Shiki wurden 10 Techniken ähnlich wie in der Ju-no-Kata geübt.

Die Teilnehmer vom BJV, WJV und JJT hatten viel Freude und übten fleißig die vorgestellten Techniken.

*Quelle:
Kano, Jigoro: Kodokan Judo. Bonn : Verlag Dieter Born, 2007. Seiten 20/21 und 239.

Dan-Prüfung gemeistert

Trio aus Leinzell "meistert" Dan-Prüfung am 12.11.2017 in Fellbach

Geschafft! Nach mehr als 4 Prüfungsstunden konnten drei "Meisteranwärter" ihre Urkunden zum Shodan (1. Dan) in Empfang nehmen. Hierfür mussten sich Ralf Hüber, Leiter des Dojo Musashi von der SG Leinzell 2000 e.V. und seine Vereinskollegen, Julian Kugler und Kai-Uwe Hüber, sowie Moritz Prokscha als Uke mächtig ins Zeug legen. Der Feuchtigkeitsgehalt ihrer Budo-Gi am Ende der Prüfung dürfte ein objektiver Beleg gewesen sein. Zuvor hatte sich das Kleeblatt mit Höhentraining (Leinzell liegt ca. 400 m ü NHN) intensiv und über Monate auf ihre Prüfung vorbereitet, viele Sondereinheiten eingelegt, Lehrgänge besucht und sich Rat und Tat bei Fachtrainern eingeholt. Schließlich waren die Bedingungen nicht einfach, war das Dojo Musashi bis dahin ohne einem Dan-Träger und liegt die Ostalb auch nicht gerade "um die Ecke" vom Kata-Stützpunkt Ludwigsburg und den anderen Dojo im Verband. Allemal stand über der Prüfung auch noch ein Novum - Vater Ralf und Sohn Kai-Uwe gemeinsam für ein gleiches Ziel. Leicht nachzuvollziehen, welch besondere Herausforderungen während des Trainings an Jigoro Kanos Sozialprinzip Ji-Ta Kyo-Ei (Üben zum gegenseitigen Nutzen und Wohlergehen) und dem Erhalt des Familienfriedens gestellt waren.

Die Prüflinge hatten sich für die Ebo-no-kata entschieden. Das Prüfungsfach Kata steht zu Beginn einer Dan-Prüfung. Ihr hoher Anspruch besteht darin, sie gleichermaßen technisch perfekt und dynamisch, wie präzise, in absoluter Harmonie und Einklang zu demonstrieren. Dies gelang den Prüflingen gut, wenngleich Nervosität nicht unübersehbar war. Doch sie wussten sich zu steigern. Zunächst hatte ein Jeder 25 klassische Judowürfe (Nage-waza) in Rechts- und Linksausführung und auch als Kombination oder Kontertechnik zu zeigen. Es folgten 50 frei wählbare sportliche und realistische Verteidigungstechniken gegen verschiedenste Angriffsformen. Alle Prüflinge ließen es dabei ordentlich "knallen" und stellten nebenbei auch ihren guten Fitnessgrad unter Beweis. Auch was aus den vorangegangen Schülerprüfungen an Vorerkenntnissen hängengeblieben war, erschütterte das Prüfungstrio nicht. Jetzt hatten sie "nur" noch die Verteidigung gegen frei angesagte Angriffe und die gegen mehrere Angreifer zu bestehen. Letzteres kann man sicherlich auch als den sportlichen Höhepunkt einer Dan-Prüfung bewerten. Doch da waren die Prüflinge bereits auf einem sicheren Weg.

Unter den Augen der Prüfer, Jacques Cosson (Kata-Referent des Verbands) und 5. Dan Judo & Jiu-Jitsu, Willy Deuringer, 7. Dan Jiu-Jitsu & 5. Dan Judo sowie Matthias Hubl (Referent für das Prüfungswesen), 3. Dan Jiu-Jitsu & 1. Dan Taekwondo, zeigten die Akteure bravouröse Leistungen. Ralf hatte sein Nervenkostüm soweit im Griff und vollbrachte eine vorzeigbare Leistung. Julian und Kai-Uwe brillierten vor allem beim Wurfprogramm und im Technischen Teil mit Dynamik und Fitness, sodass die Prüfer übereinstimmend zum Ergebnis kamen, dass dies ein "Bestanden mit Auszeichnung" ist.

Besondere Erwähnung findet auch die Leistung von Moritz Rokscha. Als "Grüngurt" hatte er sich kurzfristig im Sommer bereit erklärt, Julians Uke-Ersatz zu sein. Für diese Hilfsbereitschaft stellte er sein eigenes Interesse, die Blaugurt-Prüfung im Dezember, zurück. Damit erhöhten sich zwangsläufig seine Trainingszeiten um das Vielfache. Am Prüfungstag beseitigte Moritz rasch alle Zweifel, er könne seiner Aufgabe möglicherweise nicht gewachsen sein. Konzentriert und äußerlich unaufgeregt ging er zu Werke und trug bedeutend zu Julians Bestehen bei. Es mag ihn verwundert haben, als die Prüfer am Ende auch von ihm sehen wollten, was er in der "sanften Kunst" so drauf hat. Moritz behauptete sich souverän gegen mehrere Angreifer und zeigte mitunter Techniken, die er - laut Ralf - bis dahin noch gar nicht trainiert hatte. So waren sich die Prüfer auch hier einig, dass Moritz den 2. Kyu verdient hat. Der Referent für Prüfungswesen, Matthias Hubl, traf eine schnelle Entscheidung und so konnte sich der Überraschte freudig und mit Stolz den blauen Gürtel umbinden.
Herzlichen Glückwunsch den Graduierten und weiterhin viel Freude an der Kampfkunst Jiu-Jitsu.

Ralf, Kai-Uwe und Julian nach bestandener Dan-Prüfung

Bericht: Matthias Hubl, Foto: Ralf Hüber

22. internationaler & verbandsoffener Ju-Jitsu Lehrgang

Am zweiten Oktoberwochenende konnte der Budosportverein Bushido Enzweihingen 1999 e.V. rund 40 Teilnehmer aus dem In- und Ausland zum 22. internationalen & verbandsoffenen Ju-Jitsu Lehrgang begrüßen. Der Vereinsvorstand Jörg Eisele, 5. Dan, konnte wiederum vier Meister der Budo-Künste als Multiplikatoren verpflichten. Die einzelnen Gruppen wurden der Graduierung nach in drei Leistungsstufen unterteilt. Die Budoka konnten dann auf 250 Quadratmetern Mattenfläche die insgesamt sechs Stunden dauernden Lehreinheiten genießen.

Helmut Schramm, 7. Dan aus Kitzingen, unterrichtete die Grundlagen im Kung-Fu und Taekwon-Do. Die daraus resultierenden Abwehrtechniken gegen verschieden Angriffsformen und die theoretischen Kenntnisse lehrte er sehr eindrucksvoll.

Robert Schenk, 6. Dan aus Romanshorn und Präsident der WJJF Schweiz, lehrte die Abwehr gegen Schlag- und Fassangriffe. Weiterhin standen Aikido-Techniken auf seinem Programm.

Andreas Morhardt, 5. Dan aus Esslingen, verstand es, die Budoka mit Kombinationstechniken aus dem Judo Stand- und Bodenprogramm der unterschiedlichsten Judo-Nationalmannschaften zu begeistern.

Hans-Jürgen Kirstein, 4. Dan aus Tettnang, brachte den Teilnehmern Hanbo-Jitsu Techniken aus dem Kata- und SV-Bereich näher. Stil, Etikette und die Griffsicherheit im Umgang mit dem Hanbo waren ein sehr wichtiger Inhalt seiner Einheiten.

Jörg Eisele zeigte Verkettungsformen von Armbeuge- und Streckhebeln gegen verschiedene Angriffe. Großes Augenmerk legte er auf die Griffsicherheit bei der Ausführung der Abwehrtechniken. Weiterhin lehrte er unkonventionelle und anspruchsvolle Umwerf- und Festlegetechniken.

Nach den schweißtreibenden Lehreinheiten verabschiedete der 1. Vorstand die motivierten Budoka und die Referenten mit dem Versprechen, dass auch im Jahr 2018 dieser Traditionslehrgang im Oktober in Enzweihingen stattfinden wird.

Der Abend wurde wiederum zur gemeinsamen Kommunikation und Vertiefung der Freundschaften in der Seemühle beschlossen.

Text: Sonja Eisele, Bild: Simon Wolf

Judo-SV beim MTV

Am 22.07.2017 war es wieder soweit. Unser Kata-Referent Jacques Cosson leitete den zweiten Judo-SV-Lehrgang, der in Kooperation mit dem Württembergischen Judo-Verband von unserem Verband organisiert wird.

Foto: Jacques Cosson