Verlängerung Prüfer- und Fachtrainerlizenzen

An die positiven Erfahrungen der vergangenen Jahre anknüpfend, hatten Rainer Struensee und Matthias Hubl am 15.10.2022 zu einem Lehrgang nach Fellbach eingeladen, bei dem Fachtrainer und Prüfer von Jiu-Jitsu traditionell e.V. gemeinsam ihre jeweiligen Lizenzen verlängern konnten. Die Pandemie-bedingten Schließungen von Trainingsstätten über Monate in den letzten beiden Jahren hatten keinen Einfluss auf die in diesem Jahr auslaufende Gültigkeit der Lizenzen. Erfreulicherweise war es den Vereinen in dieser Zeit trotzdem immer wieder gelungen, den Trainingsbetrieb so aufzunehmen und fortzuführen, dass nicht wenige Jiuka sogar ihre Prüfungen machen konnten. Das ist keine Selbstverständlichkeit und zeigt auch die Geduld und große Motivation unserer Aktiven. Schätzen wir uns also glücklich, dass es mit dem Lehren und Lernen unseres geliebten Jiu-Jitsu weitergehen kann. Entsprechend groß war auch die Resonanz für den Verlängerungslehrgang.

Matthias begrüßte in seinen Grußworten alle Teilnehmer sehr herzlich und zeigte sich sehr erleichtert, dass die Einladung in so großer Anzahl angenommen wurde. Auch hatte es sich noch nicht bei allen Anwesenden herumgesprochen, dass Jörg Eisele vom BSV Bushido Enzweihingen eine Woche zuvor aufgrund seiner Verdienste für das Jiu-Jitsu traditionell e.V. der 6. Dan verliehen worden war (Bericht folgt). So folgten zu Beginn erstmal ein tosender Applaus und anerkennende Gratulationen.

Überleitend stellte Matthias dann im ersten Teil des Lehrgangs zunächst Änderungen vor, die die Prüfungslisten und -berichte sowie die neue Prüfungs- und Verfahrensordnung (kurz: PVO, Stand 23.09.2020) betreffen. So muss bei Kyu-Prüfungen mit den Block-, Schlag-, Stoß- und Tritttechniken eine neu hinzugekommene Aufgabe demonstriert werden. Zusätzlich wird auch künftig die Fähigkeit einer beidseitigen Wurfausführung vorausgesetzt, wenngleich dies nicht zwangsläufig auch gezeigt werden muss. Des Weiteren kündigte Matthias weitere geplante Änderungen in der PVO an und stellte diese im Einzelnen vor. Dan-Anwärter weisen ihre formalen Voraussetzungen bereits mit ihrer Anmeldung beim Prüfungsreferenten nach und Facharbeiten erhalten einen normativen Rahmen. Auch soll dem Aspekt altersgerechter Prüfungen durch einen Zusatz in der PVO zukünftig deutlicher Rechnung getragen werden. Mit einem eingefügten Inhaltsverzeichnis will man die Übersicht und das Navigieren in der PVO erleichtern.

Rainer stellte im zweiten Teil und mit einem Handout ein geplantes weiteres Prüfungselement vor, welches in die PVO aufgenommen werden soll, aber noch namenlos ist. Es geht darum ein Thema einzufügen, welches dem Element der realistischen Selbstverteidigung Rechnung tragen soll. Ziel ist es die erste Reaktion auf einen Angriff zu optimieren und ggf. zu automatisieren. Dies und weitere noch offene Fragen galt es in anschließenden Gruppenarbeiten zu erörtern und tragfähige Resultate zu erzielen. Wie nicht anders zu erwarten, enttäuschten die Akteure nicht mit ihrem Expertenwissen. Die schriftlich festgehaltenen Arbeitsergebnisse sind nun Grundlage, das Geplante auszugestalten und in eine korrekte Form zu gießen.

Unser Dank geht an alle Teilnehmer, die durchgehend aufmerksam, interessiert und im regen Austausch und Dialog Garant für einen konstruktiven, ernsthaften und von gegenseitiger Wertschätzung geprägten Lehrgang waren.

Von links nach rechts,
Obere Reihe:
Gert Carstens (VfL Kirchheim), Werner Rau (TVM Murrhardt), Marc Klingmann (VfL Kirchheim), Elke Peéry (SC Züttlingen), Ralf Hüber (SG Leinzell), Jörg Eisele (BSV Bushido Enzweihingen), Willy Deuringer (SV Fellbach), Wolfgang Grösch (MTV Ludwigsburg)
Untere Reihe:
Matthias Hubl (SV Fellbach), Peter Kollmannthaler (SV Fellbach), Joachim Pradler (VfL Kirchheim), Hubert Rody (TSV Asperg), Rainer Struensee (SV Fellbach), Florian Leiß (SV Fellbach)
Rainer Struensee&Matthias Hubl
Referent für LehrwesenReferent für Prüfungswesen