Archiv der Kategorie: Allgemein

Jiu-Jitsu Dan-Prüfung 2019

Am Samstag, dem 16. November 2019 fand im Dojo des SV Fellbach in der Gäuäckerhalle die diesjährige Jiu-Jitsu Dan-Prüfung des Verbands Jiu-Jitsu traditionell e.V. statt.

Mit Augustin Affovi, Andreas Rösch und Achim Janner vom MTV Ludwigsburg stellten sich drei Judoka einer Überprüfung zum 1. DAN (dem „Grad des Suchenden“) im Jiu-Jitsu.
Die ausgewählten Prüfer Bernd Heinrich (5. Dan Jiu-Jitsu), Jörg Eisele (5. Dan Jiu-Jitsu) und Siegfried Weber (2. Dan Jiu-Jitsu) sahen in einem variantenreichem Programm Auszüge aus der Vielfalt des Jiu-Jitsu.

Zu Beginn zeigten Andreas und Achim jeweils die Nage-No-Kata. In dieser Kata werden die Prinzipien der verschiedenen Wurftechniken veranschaulicht. Im Anschluss zeigte Augustin die Kodokan-Goshin-Jitsu. Diese Kata ist die jüngste Kata des Kodokan. Hier werden die Prinzipien einer modernen Selbstverteidigung dargestellt.

Anschließend folgten im Technikprogramm zunächst 50 Selbstverteidigungstechniken mit Verteidigungen gegen Kontaktangriffe, Distanzangriffe, Angriffe in der Bodenlage sowie bewaffnete Angriffe. Hierbei konnten Andreas Rösch und Achim Janner durch die souveräne Ausführung punkten.

Nach dem schweißtreibenden Abwehrprogramm folgten Wurftechniken und freie Abwehren gegen Angriffe, die die Prüfer den Prüflingen zurufen. Hier ist vor allem Flexibilität und Reaktionsvermögen gefragt. Die erlernten Techniken sollen auch unter Stress angewandt werden können.

Achim und Andreas überzeugten durchweg bei allen Prüfungsaufgaben. Die Prüfer durften aufgrund der guten Prüfungsvorbereitung ein anschauliches, lebhaftes und realistisches Jiu-Jitsu erleben.

Nach einer Prüfungsdauer von insgesamt drei Stunden war eine großartige Prüfung abgelegt. Wir gratulieren Augustin zur bestandenen Kata sowie Andreas Rösch und Achim Janner zum wohlverdienten Dan-Grad. Ein besonderer Dank gebührt Wolfgang Grösch, der sich Augustin in vielen Trainingseinheiten als Kata-Partner mit Rat und Tat zur Verfügung gestellt hat.

Wolfgang, Augustin, Andreas und Achim

24. internationaler & verbandsoffener Ju-Jitsu Lehrgang

Am zweiten Oktoberwochenende konnte der Budosportverein Bushido Enzweihingen 1999 e.V. wiederum 45 Teilnehmer aus dem In- und Ausland zum 24. internationalen & verbandsoffenen Ju-Jitsu Lehrgang begrüßen. Der Vereinsvorstand Jörg Eisele, 5. Dan, konnte fünf Meister der Budo-Künste als Lehrer verpflichten. Die einzelnen Gruppen wurden der Graduierung nach in drei Leistungsstufen unterteilt. Die Teilnehmer konnten sich auf 250 Quadratmetern Mattenfläche in über sechs Stunden Trainingsdauer auspowern.

Helmut Schramm, 7. Dan aus Kitzingen, unterrichtete verschiedenste, leicht auszuführende Techniken aus dem Kung-Fu und Taekwon-Do. Die weiteren Anwendungen hieraus lehrte der mehrfache Kung-Fu Weltmeister sehr eindrucksvoll.

Robert Schenk, 6. Dan aus Romanshorn, lehrte Aikido-Techniken gegen Fass- und Schlagangriffe mit direktem Anschluss einer Festlegetechnik. Er begeisterte die Teilnehmer durch seine ausgeglichene Art, Techniken im Detail zu erläutern und üben zu lassen.

Andreas Morhardt, 5. Dan aus Esslingen, verstand es, die Budoka mit anspruchsvollen Ukemi- und Kombinationstechniken aus dem Judo ins Schwitzen zu bringen. Weiterhin lehrte er spezielle Wurftechniken der letzten Judo-Weltmeisterschaften.

Fabian Ackle, 3. Dan aus Pfeffikon, lehrte unterschiedliche Abwehrtechniken aus dem Ju-Jitsu. Diese wurden dann letztendlich als Weiterführungs- und Kombinationstechniken zur Ausführung gebracht.

Hans-Jürgen Kirstein, 4. Dan aus Bürgermoos, brachte den Teilnehmern Hanbo-Jitsu Techniken aus dem Kata- und SV-Bereich näher. Auch die nötige Etikette im Umgang mit dem Hanbo stellte einen wichtigen Inhalt seiner Einheiten dar.

Jörg Eisele zeigte Verkettungsformen von einzelnen Ju-Jitsu Techniken gegen eine festgelegte Angriffsform. Großes Augenmerk legte er auf die richtige Ausführung der Abwehrtechniken. Weiterhin lehrte er anspruchsvolle Festlegetechniken.

Nach den schweißtreibenden Lehreinheiten verabschiedete der 1. Vorstand die motivierten Budoka und die Referenten mit dem Versprechen, dass auch im Jahr 2020 dieser Traditionslehrgang im Oktober in Enzweihingen stattfinden wird.

Zum Lehrgangsschluss übergab Tobias Truckes, 2. Vorstand des BSV Bushido Enzweihingen 1999 e.V., Jörg Eisele für seine zwanzigjährige Vereinsleitung ein üppiges Präsent.

Der Abend wurde wiederum zur gemeinsamen Kommunikation und Vertiefung der Freundschaften in geselliger Runde beschlossen.

Text: Nora Jetter, Bild: Simon Wolf

Prüfer-Lehrgang & Dan-Workshop

Am Samstag, den 04.05.2019, trafen sich 18 Jiuka zum anstehenden Prüferlizenz-Verlängerungslehrgang im Fellbacher Dojo. Zusätzlich waren noch alle interessierten Dan-Träger ohne Prüferlizenz eingeladen worden, da sich noch ein Dan-Workshop anschloss.
Die Durchführung eines solchen hat im Verband Jiu-Jitsu-traditionell schon Tradition. In regelmäßigen Abständen treffen sich die Schwarzgurte, um z.B. über die sportliche Ausrichtung des Verbandes oder Verfahrensänderungen mitgestalten zu können.
Der Referent für Prüfungswesen, Matthias Hubl, stellte fallende Zahlen an Kyu-Prüfungen und Prüflingen fest und diskutierte mit den Teilnehmern mögliche Gründe und Gegenmaßnahmen. Einig war man sich in der Auffassung, dass speziell die gezielte Vorbereitung auf einen neuen Gürtel wesentlich zur sportlichen Entwicklung beiträgt und die Jiuka fördert. Nach Beschreibung einiger Verfahrensabläufe leitete der Referent für Lehrwesen, Rainer Struensee, zum Workshop über.


Auf der Agenda standen: Überlegungen zu geringfügigen Änderungen in der Prüfungsordnung und einhergehend die Festlegung von Grundsätzen in der Ukemi-waza (Falltechniken) und der Handhabung von Waffen.
Ein Schwerpunkt lag jedoch auf der Frage, ob eine Verstärkung des Selbstverteidigungsgedankens und die praktische Anwendung von Abwehrtechniken in einer weiterentwickelten Form Einzug in die Prüfungsordnung finden soll.
Es wurde kontrovers diskutiert und die „Fürs“ und die „Widers“ deutlich gemacht. Einig war man sich, dass es sich um eine spannende Idee handelt, die der Weiterentwicklung und detaillierten Ausgestaltung bedarf.
Die Referenten beendeten den Tag nach 4 Stunden intensiven Arbeitens mit einigen Aufträgen im Gepäck, welche neugierig auf die kommende Zeit machen. Es gilt noch allen Beteiligten ganz herzlich Danke zu sagen für den kurzweiligen, harmonischen und produktiven Verlauf, der mit guten Gesprächen unter den Sportkameraden, die sich oftmals nur bei solchen Gelegenheiten sehen, ausklang.

Bild und Bericht: Rainer Struensee

Kata-Intensivkurs im Kodokan 2019

Dieses Jahr nahmen der unser Kata-Referent Jacques Cosson mit seiner Kata-Partnerin Astrid Czymara zum 5. Mal an dem Kata-Intensivkurs im Kodokan in Tokio teil, zu dem sich dieses Mal 18 Teilnehmer aus 10 Landesverbänden angemeldet hatten.

An sieben Trainingstagen mit 14 Trainingseinheiten zu je 120 Minuten wurden sie in den folgenden Kata unterrichtet:

  • Kodokan Goshin-Jutsu
  • Katame-no-Kata
  • Ju-no-Kata
  • Itsutsu-no-Kata
  • Seiryoku-Zenyo-Kokumin-Taiiku

Ganz besonders freuten sich beide, dass auch dieses Jahr die Kokumin-Taiiku wieder unterrichtet wurde, denn es gibt kaum Lehrer für diese fast unbekannt gewordene Kata.

Jacques und Astrid freuen sich, ihr Wissen bei den Kata-Lehrgängen und im Kata-Zentrum weitergeben zu können.

Jacques und Astrid mit den Organisatoren Astrid Machulik (links) und Michael Hoffmann (rechts) sowie Jürgen Grimm aus Hessen, vorn die Lehrer der Kokumin-Taiiku Wakamatsu Sensei (rechts) und Takebuchi Sensei (links)

Bild und Bericht: Astrid Czymara.

5. Dan für Rainer Struensee

Welcher Zeitpunkt könnte für eine Dan-Verleihung besser sein als die 10. Auflage des Budo und Fun Wochenende des Verbands JJT e.V. an der Landessportschule Tailfingen?
29 Budoka hatten sich traditionsgemäß am Freitagabend zur ersten Trainingseinheit auf der Tatami versammelt, darunter ein bis dahin ahnungsloser Lehrreferent, gleichzeitig auch für die Organisation der Veranstaltung verantwortlich. Ahnungslos auch deshalb, weil er seine in Waiblingen zuhause gebliebenen Frau Suse und seinen Sohn Jan 2 Tage früher als geplant wiedersehen sollte.

Doch der Reihe nach:
Der Ehrenrat des JJT e.V. hatte schon im vergangenen Jahr entschieden, Rainer Struensee den 5. Dan zu verleihen. Nun galt es hiefür den passenden Rahmen zu finden. Als der gefunden war, kam die Idee, die Familie in Tailfingen zusammen zu führen, um der Verleihung beiwohnen zu können. Die Unterstützung der Familie braucht es ebenso, damit einer wie Rainer über die Jahre so viel Zeit und Engagement in den Budosport investieren kann.

Rainer ist seit 28 Jahren in der Budoabteilung des SV Fellbach, wo er seit 21 Jahren als versierter Trainer für die Oberstufe parat steht. Rainer lehrt, organisiert, prüft, führt, lenkt, und das schon seit mehr als zwei Jahrzehnten. Als Teamleiter des Jiu-Teams gehört er im Verein dem Führungsteam an. Als ob dies nicht schon genug ist, übernahm er vor 5 Jahren im Verband auch das Amt des Lehrreferenten von seinem Vorgänger Jörg Eisele.

Allein die Anzahl vereinsinterner Sitzungen dürfte seither im Jahr zweistellig sein. Rainer war auch der Mitgarant, dass die vergangenen Feierlichkeiten, 50 und 60 Jahre Budoabteilung SV Fellbach, das 50jährige Mattenjubiläum von Willy Deuringer, sowie das 20jährige Bestehen unseres Verbands (wie berichtet) zu Glanzlichtern wurden. Gut, wer bei soviel Ehrenamt noch Zeit für Beruf und Familie aufbringt. Doch wer den Polizisten, Hobbymusiker und Wohnmobilfan Rainer kennt, weiß, nie wirkt er gestresst, unorganisiert oder schlecht gelaunt.

Als am Freitagabend zunächst der Prüfungsreferent, Matthias Hubl, das Dojo betrat, wussten nur wenige Eingeweihte Bescheid. Kurz darauf erinnerte seine Augengröße an die eines Koboldmakis, als er seine Frau Suse und seinen Sohn Jan entdeckte. Der 1. Vorsitzende, Bernd Heinrich, ließ dann in seinen einleitenden Worten die Katze sprichwörtlich aus dem Sack und brachte Rainer damit endgültig außer Fassung. Matthias Hubl zählte anschließend noch seine bis in die 90-er Jahre zurückreichenden Tätigkeiten, Leistungen und Funktionen im Verein und Verband auf, ehe ihm aus der Hand seines jüngsten Sohnes Nick, der mit seinem Papa schon in Tailfingen war, die Dan-Urkunde zum 5. Dan Jiu-Jitsu überreicht wurde. Mit einem kleinen Blumenstrauß zollte der Verband dann auch Dank seiner Suse für entbehrte gemeinsame Zeiten.

Wir gratulieren unserem Jiuka, Rainer Struensee, ganz herzlich zum 5. Dan Jiu-Jitsu. Möge er auch bald wieder vollständig wohlauf sein, um in seinen stets kurzweiligen Trainingsstunden wieder von seinem großen Wissen profitieren zu können.

 

Matthias, Willy, Rainer, Wolfgang, Bernd

Bericht: Matthias Hubl

Dojo-Einweihung mit Alfred Gehlen

Am 16.03. wurde das neue Dojo des MTV Ludwigsburg offiziell mit einem Selbstverteidigungs-Lehrgang eingeweiht. Als Lehrer konnten wir mit Alfred Gehlen einen echten Selbstverteidigungs-Experten gewinnen.

In 6 Stunden wurden die Themenbereiche Bodentechniken, Abwehrstrategien gegen Faustangriffe, Stocktechniken und Messerabwehren beackert. Die Teilnehmer konnten von Alfreds großem Fachwissen profitieren und trainierten mit viel Eifer und mit noch viel mehr Freude.

Am Ende des Lehrgangs waren alle Teilnehmer platt.... aber man war sich einig, dass es nicht der letzte Lehrgang mit Alfred sein sollte.

Jiu-Jitsu Dan-Prüfung 2018

Vom „Grad des Suchenden und Grad des Wissens“

Am Samstag, den 17. November 2018 fand im Dojo des SV-Fellbach in der Gäuäckerhalle die diesjährige Jiu-Jitsu Dan-Prüfung des Verbands Jiu-Jitsu traditionell e. V. statt.

Mit Thomas Rothert ( 1. Kyu JJ ) vom MTV Ludwigsburg und Hubert Rody (4. Dan JJ) vom TSV Asperg stellten sich zwei Budoka einer Dan-Prüfung, deren Inhalte unterschiedlicher nicht sein konnten. Thomas Rothert strebte, assistiert von seinem Uke Christine Guske (3. Dan Jiu-Jitsu)vom MTV Ludwigsburg nach dem 1. Dan-Grad (SHO-Dan = Grad des Suchenden nach dem Weg – YUDANSHA, auch 1. Technischer Meistergrad genannt), während Hubert Rody den 5. Dan-Grad (1. Geistiger Meistergrad = KOKORO – Grad des Wissens) anpeilte. Die vom Prüfungsreferent ausgewählten Prüfer Jacques Cosson (6. Dan JJ/5. Dan Judo), Wolfgang Schubert (6.Dan JJ) und Willy Deuringer (7. Dan JJ/5.Dan Judo) sahen den ganz unterschiedlichen Graduierungen entsprechend  auch zwei ganz unterschiedliche Prüfungsprogramme von Thomas und Hubert. Nur im ersten Prüfungsfach „Kata“ wählten beide Prüflinge die Ne-Waza-Kata (Bodenverteidigungstechniken) von Mario den Edel.  Beide Prüflinge zeigten dabei unter den kritischen Augen der Prüfer, unter denen sich mit Jacques Cosson ein renommierter Kata-Spezialist befand, eine dynamische und harmonisch sehr gute Darbietung.

Bei der zweiten Kata, die Hubert Rody nach der Prüfungsordnung noch zusätzlich zu absolvieren hatte, wählte Hubert die EBO-No-Kata, die ebenfalls von dem holländischen Meister Mario den Edel entwickelt wurde. Auch hier konnte Hubert, unterstützt von seinem Uke und langjährigen Lehrgangs-Trainingspartner Ruud Groenendijk (2.Dan Jiu Jitsu) sein ganzes Können demonstrieren.

Nach der Darbietung der Kata folgte die Vorführung der in der Prüfungsordnung vorgesehenen technischen Aufgaben, wobei Thomas Rothert zunächst einmal mit dem Vorzeigen der zahlreichen geforderten Wurftechniken begann.  Obwohl  durchaus zu erkennen war, dass Thomas nicht als Judoka auf der Matte „groß“ wurde, zeigte er in diesem Prüfungsfach eine sehr solide Leistung. Als es danach zu den Kontaktangriffen, Distanzangriffen, zur Bodenverteidigung und zu den Waffenabwehren ging, konnte Thomas dann seine Stärken wesentlich besser ausspielen, blühte dabei regelrecht auf und zeigte mit Tempo, guten Abschlusstechniken und Griffsicherheit ein wirklich lebendiges Abwehrverhalten. Mit dem erfolgreichen Absolvieren der weiteren und eine hohe Konzentration erfordernden Prüfungsfächer „Abwehr gegen mehrere Angreifer“ und „angesagter Angriffe“ konnten er dann sein technisches Prüfungsprogramm, dass viel Schweiß gekostet hatte, zum Abschluss bringen. Auch im anschließenden Theorieteil gab sich Thomas bei den kniffligen Fragen der Prüfer keine Blöße und konnte auf alle ausführlich und zufriedenstellend antworten.

Dagegen bestand die Aufgabe von Hubert Rody in der Präsentation eines der hohen Graduierung entsprechenden „Sonderprogramms in Theorie und Praxis nach eigener Wahl“. Hierzu konnte er mit Christian Müller vom BC Hikari Lauffen, seines Zeichens Träger des 1. Dan-Grads im Chi Ryu Aiki Jitsu, über einen ganz besonders eleganten und geeigneten Uke verfügen, der durch eine hervorragende Bewegungskoordination und eine sehr sichere Beherrschung der Fallschule auffiel. Hubert hatte sich dabei als Prüfungsinhalt das Thema „Technikverkettungen“ im Jiu Jitsu ausgewählt, auf das er bei den zahlreichen von ihm besuchten Lehrgangsmaßnahmen gestoßen  war, in denen Selbstverteidigungsverhalten unter Berücksichtigung klassischer Gelenkhebeltechniken gezeigt wurden. Hubert hatte dies dann zum Anlass genommen, um sich durch einen ganzen Berg an Fachliteratur der letzten fünf Jahrzehnte hindurchzuarbeiten und das Thema aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten. Im theoretischen Teil  seiner Prüfung konnte Hubert daher auch sehr ausführlich und überzeugend sein profundes und in langjähriger Auseinandersetzung mit dem Budo erworbenes Wissen eindrucksvoll unter Beweis stellen. Wie es die Prüfungsordnung verlangt, hatte er dazu auch schon mit seiner Anmeldung zur Prüfung eine herausragend gelungene schriftliche Facharbeit eingereicht.

Der anschließenden Praxisteil zum Thema  „Technikverkettungen“, prall gefüllt mit „Verbindungen von SV-Techniken, Technikkombinationen und Kontertechniken, Technikwechseln bei kontrolliertem Uke sowie Finten und Bewegungsdrills“ war dann ein wahres „Feuerwerk“ der Budo-Kunst, bei dem Hubert 50 Angriffen mit insgesamt 518 Abwehr- und Abschlusstechniken  begegnete. Überragend die Griffsicherheit, das Tempo und der technische Ideenreichtum, die dabei deutlich wurden. Die Darbietung wurde dabei durch  eine souveräne Glanzleistung seines Sportkameraden Christian Müller unterstützt, der unermüdlich und anscheinend „unkaputtbar“ als Uke brillierte.

Nach einer Prüfungsdauer von insgesamt drei Stunden waren die drei Prüfer davon überzeugt, gemeinsam mit den zahlreichen Zuschauern einen großartigen Prüfungsvormittag erlebt zu haben und freuten sich, den beiden Prüflingen ihren jeweils angestrebten und hochverdienten Dan-Grad in würdiger Form verleihen zu können. Thomas Rothert durfte daher die Gratulation zum 1. Dan Jiu Jitsu entgegennehmen, während Hubert Rody aufgrund seiner herausragenden Leistungen den 5. Dan-Grad sogar mit Auszeichnung zuerkannt bekam.

Bericht: Wolfgang Schubert, Bilder: Willy Deuringer

Internationaler verbandsoffener Ju-Jitsu Lehrgang

Am zweiten Oktoberwochenende konnte der Budosportverein Bushido Enzweihingen 1999 e.V. wiederum 45 Teilnehmer aus dem In- und Ausland zum 23. internationalen & verbandsoffenen Ju-Jitsu Lehrgang begrüßen. Der Vereinsvorstand Jörg Eisele, 5. Dan, konnte fünf Meister der Budo-Künste als Multiplikatoren verpflichten. Die einzelnen Gruppen wurden der Graduierung nach in drei Leistungsstufen unterteilt. Die Teilnehmer konnten sich auf 250 Quadratmetern Mattenfläche in über sechs Stunden Trainigsdauer richtig auspowern.

Helmut Schramm, 7. Dan aus Kitzingen, unterrichtete verschiedenste Techniken aus dem Kung-Fu und Taekwon-Do. Die daraus resultierenden Abwehrtechniken und die theoretischen Kenntnisse lehrte der mehrfache Kung-Fu Weltmeister sehr eindrucksvoll.

Robert Schenk, 6. Dan aus Romanshorn, lehrte Aikido-Techniken gegen Fass- und Schlagangriffe. Seine ruhige Art, Techniken im Detail zu erläutern und üben zu lassen, kam bei allen Teilnehmern sehr gut an.

Andreas Morhardt, 5. Dan aus Esslingen, verstand es, die Budoka mit Kombinationstechniken aus dem Judo Stand- und Bodenprogramm der letzten Judo-Weltmeisterschaften zu begeistern.

Fabian Ackle, 2. Dan aus Pfeffikon, lehrte unterschiedliche Abwehrtechniken aus dem Ju-Jitsu und Krav Maga. Als neues Mitglied des Lehrteams bereicherte er den Lehrgang durch seinen Unterrichtsstil.

Hans-Jürgen Kirstein, 4. Dan aus Bürgermoos, brachte den Teilnehmern Hanbo-Jitsu Techniken aus dem SV-Bereich näher. Auch die nötige Etikette und die Griffsicherheit im Umgang mit dem Hanbo waren ein sehr wichtiger Inhalt seiner Einheiten.

Jörg Eisele zeigte Verkettungsformen von einzelnen Ju-Jitsu Techniken gegen eine festgelegte Angriffsform. Großes Augenmerk legte er auf die richtige Ausführung der Abwehrtechniken nach dem Motto "Weniger ist mehr". Weiterhin lehrte er anspruchsvolle Umwerf- und Festlegetechniken. 

Nach den schweißtreibenden Lehreinheiten verabschiedete der 1. Vorstand die motivierten Budoka und die Referenten mit dem Versprechen, dass auch im Jahr 2019 dieser Traditionslehrgang im Oktober in Enzweihingen stattfinden wird.

Der Abend wurde wiederum zur gemeinsamen Kommunikation und Vertiefung der Freundschaften in der Seemühle beschlossen.

Text: Sonja Eisele, Bild: Simon Wolf

Judo-SV Lehrgang mit Mario Staller am 21.10.2018

Am 21.10.2018 trafen sich 37 Judoka in Ludwigsburg zum zweiten Judo-SV-Lehrgang in diesem Jahr - dieses Mal unter der Leitung von Mario Staller. Die Teilnehmer kamen von nah und fern (Basel, Friedrichshafen, Donaueschingen, Biberand an der Riß, Pforzheim und Malsch bei Rastatt).

Wir durften - nach langer Vorbereitungszeit - den sehr gefragten Referenten im Ludwigsburger Dojo begrüßen:

Prof. Dr. Dr. Mario Staller, DJB-Beauftragter für den Bereich der SV-Aus- und Fortbildung, Doppel-Weltmeister im Ju-Jutsu Fighting.

Mario Staller war 16 Jahre Polizeibeamter des Bundes, eingesetzt als Trainer für Selbstverteidigung, Deeskalation, Schießen, Taktik; Mitglied der Verhandlungsgruppe. Er forscht heute mit verschiedenen Universitäten zum Thema „Gewaltprävention und Selbstverteidigung" und ist Leiter des Instituts für Professionelles Konfliktmanagement (ProKon).

Der ausgebuchte Lehrgang  hatte vor allem die Verteidigung gegen Angriff mit dem Messer und dem Stock zum Inhalt:

  • „Stich' ihn ab!" - Umgang mit hochdynamischen Messerangriffen
  • „Hau' mal drauf!“ - Umgang mit hochdynamischen „stumpfen“
    Angriffen (Stock, Stein, etc.)

Im Anschluss an den Praxisteil hielt Mario Staller einen Vortrag zu aktuellen Erkenntnissen in der Selbstverteidigungsforschung und Gewaltprävention.

Die Organisation des sehr erfolgreichen Lehrgangs wurde von Astrid Czymara und Jacques Cosson 

 

2. Dan für Siegfried Weber


Siegfried Weber besteht die Prüfung zum 2. Dan Jiu-Jitsu

Unter den strengen Augen des Prüfungsvorsitzenden Bernd Heinrich, assistiert durch Wolfgang Grösch und Peter Kollmannthaler, konnte Siegfried Weber am 15. Juni 2018 erfolgreich die Prüfung zum 2. Dan Jiu-Jitsu ablegen. Sportliche und praxisorientierte Techniken, schulmäßig demonstrierte Judowürfe, die Verteidigung gegen mehrere Angreifer und natürlich eine KATA führten den Prüfling an die Grenzen seiner körperlichen Leistungsfähigkeit.
Sein Programm zeigte dem Prüfungsgremium und den zahlreichen Gästen neben der Vielfalt des Jiu-Jitsu auch manche technische Finesse. In der Darbietung seines Programms, der Harmonie der Bewegungen und dem Wechsel zwischen Ruhe und Dynamik konnte man die jahrelange Vorbereitung zusammen mit seiner Partnerin Annette Kautz spüren.

Diese Prüfung hat aber eine weit tiefer gehende Bedeutung: Trotz einer ernsthaften Erkrankung, verbunden mit Schmerzen, körperlichen Beeinträchtigungen und psychischer Belastungen ließ Siegfried es sich nicht nehmen, die intensive Vorbereitung mit einer Prüfung abzuschließen. Diese Disziplin, der Durchhaltewille und die mentale Stärke verdienen allergrößten Respekt.

Annette Kautz verzichtete in der Schlussphase der gemeinsamen langen Vorbereitungszeit auf ihre eigene Vorbereitung auf die Prüfung zum 2. Dan Jiu-Jitsu und stellte sich ganz in den Dienst ihres Partners Siegfried. Dieses außerordentliche, selbstlose und vorbildliche sportliche Verhalten sollte deshalb nicht unbeachtet bleiben. Nach der Entscheidung des Ehrenrates in der Sektion Jiu-Jitsu traditionell verlieh ihr der ebenfalls anwesende Prüfungsreferent Matthias Hubl deshalb am gleichen Abend ebenfalls den 2. Dan Jiu-Jitsu.

Wir gratulieren ganz herzlich zu dieser außerordentlichen sportlichen und menschlichen Leistung.

Bericht: Peter Kollmannthaler