Dan-Prüfung 2014

Strahlende Gesichter bei der Jiu-Jitsu Dan-Prüfung

Am Sonntag, den 7. Dezember 2014 fand im Dojo der Fellbacher Budoka die diesjährige Jiu-Jitsu-Dan-Prüfung, also die Prüfung zum schwarzen Gürtel, statt. Nach mehrmonatiger intensiver Vorbereitung und teilweise bis zur Schmerzgrenze gehenden Trainingseinheiten, stellten sich vier Jiu-Jitsuka aus Fellbach und ein Jiu-Jitsuka aus Bietigheim dem folgenden Prüferteam:

  • Jacques Cosson, 5. Dan Jiu Jitsu und Kata-Referent
  • Wolfgang Schubert, 6. Dan Jiu Jitsu und ehem. Vorsitzender
  • Willy Deuringer, 7. Dan Jiu-Jitsu und Prüfungsreferent

Für Silvia Schmitt, Lukas Püttmann und Michael Stutz von der Budo-Abteilung des SV Fellbach war es die erste Dan-Prüfung. Alle drei demonstrierten im ersten Prüfungsteil – Kata - die "E-Bo-no-Kata". Hier sah man deutlich die Handschrift von Jacques Cosson, dem Katareferent des Verbandes Jiu-Jitsu traditionell, der alle Prüflinge monatelang jeden Donnerstag beim Katatraining in Ludwigsburg begrüßen konnte und sie bis ins kleinste Detail nahezu zur Perfektion führte.

Kontakt-, Distanz- und Waffenabwehren sind die Schwerpunkte der vom holländischen Jiu-Jitsu-Großmeister Mario den Edel entwickelten Kata. Man konnte bei den Prüflingen die zum Teil starke Nervosität in der Anfangsphase förmlich spüren. Jedoch legten sie diese nach wenigen Minuten und den ersten Aktionen ab und zelebrierten die Kata sehr souverän.

Im geforderten Technikprogramm – 50 Abwehrtechniken aus dem sportlichen und praxisnahen Bereich - waren die Schwarzgurtanwärter in Hochform. Einschließlich dem dynamisch und technisch sehr versierten Uke (Trainings- und Prüfungspartner) von Silvia Schmitt, Klaus Calcara, der selbst keine Prüfung ablegte sondern in vorbildlicher Weise als Partner fungierte. Griffsicherheit, Vielseitigkeit und Dynamik waren ausschlaggebend für eine gute Beurteilung aller Prüflinge.

Eine Augenweide war die Darbietung des bereits höher graduierten Paares, dem Fellbacher Matthias Hubl und seinem Partner vom JC Bietigheim, Andreas Perthen. Beide strebten einen höheren Dan-Grad (Meistergrad) an. Entsprechend fiel auch die Wahl ihrer Kata aus. Die Kime-no-Kata. Angriffe aus dem Kniestand, dem Stand unter anderem mit dem Messer und dem Katana (japanisches Samurai-Schwert). Diese Kata fordert ein Höchstmaß an Präzision, Griffsicherheit und Harmonie. All diese Fähigkeiten zeigten Andreas Perthen und Matthias Hubl, die vom Ludwigsburger Kata-Experten Wolfgang Grösch auf die Kata vorbereitet wurden.

Gemäß der Prüfungsordnung mussten Hubl und Perthen jeweils noch ein selbst gewähltes Thema in ihrem Prüfungsprogramm demonstrieren. Auch war die Vorlage einer schriftlichen Ausarbeitung zu ihrem gewählten Thema vorgeschrieben.

Matthias Hubl hatte das Thema „Abwehren von Messerangriffen“ gewählt. Er demonstrierte in technischer Perfektion die Handhabung und Abwehr des Messers sowie eine Serie von Abwehrtechniken. Andreas Perten hatte zu seinem Thema „Bewegungslehre in der Selbstverteidigung“ einiges zu bieten. Temperamentvoll und mit einem ungeheuren Tempo, mit einer Vielzahl von Kombinationen im Stand und Boden sowie immer wieder verblüffenden Abschlusstechniken zeichnete sich der vielseitige Bietigheimer Jiu-Jitsuka aus.

Im letzten praktischen Prüfungsfach, den Abwehren von Angriffen mehrerer Gegner, wurden die Prüflinge minutenlang mit allen Angriffsvarianten nacheinander unter Druck gesetzt. Sie zeigten dabei Verhältnismäßigkeit, Umsichtigkeit und schlussendlich auch eine Eigendynamik, die nur durch die Prüfer zu stoppen war. In Theorie und Trainingslehre wurden die Prüflinge von den Prüfern zu mehreren Themenbereichen eindringlich befragt. Ob zu den gesetzlichen Vorgaben im Notwehrrecht, Erste Hilfe Maßnahmen in der SV, die Wirkungsweise von Halsdruck- und Hebeltechniken als auch über die Lehrmethoden der in der Selbstverteidigung stattfindenden Techniken. Alle Prüflinge waren bestens vorbereitet und konnten mit ihrem umfangreichen Wissen ihre Prüfung mit dem Fach Theorie erfolgreich beenden.

Nach der letztendlich über 6 stündigen Prüfung stand das Urteil des Prüfungskomitees einstimmig fest: Graduierung – mit Auszeichnung - für Andreas Perthen zum 4. Dan Jiu-Jitsu und Matthias Hubl zum 3. Dan Jiu-Jitsu. Graduierung zum 1. Dan, damit Berechtigung und Verpflichtung den schwarzen Gürtel zu tragen, für die Fellbacher Budoka Silvia Schmitt, Michael Stutz und Lukas Püttmann. Herzlichen Glückwunsch an alle.

 

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